Kinderbetreuung auf Events: Kein Nice-to-have, sondern ein Muss ist

Letztes Jahr besuchte ich den Business Creator Summit von Sarah Emmerich und Diana zur Löwen. Ein tolles Event und direkt um die Ecke meiner Heimat in Frankfurt. Ich erinnere mich noch gut an die Nachricht in meinem Postfach: Einladung zum Folgeevent. Doch dieses Mal in Berlin. Mitten in den hessischen Herbstferien, die meine Tochter und ich tatsächlich in Berlin verbringen wollten. Und mein erster Impuls: „Aber wer betreut mein Kind?“

Normalerweise wäre die Antwort klar gewesen: niemand. Ich hätte abgesagt, wie so oft. Doch diesmal war es anders. Denn: Das Event bietet Kinderbetreuung. Und plötzlich wurde aus einem „Ich muss leider passen“ ein „Ich bin dabei“.

In diesem Blogpost möchte ich teilen, was das mit mir gemacht hat – und warum Kinderbetreuung auf Events nicht als Bonus, sondern als strukturelle Voraussetzung für echte Gleichberechtigung und Vereinbarkeit gedacht werden muss.

Kinderbetreuung Events: Eine Chance

Wenn wir über Chancengleichheit sprechen, bleibt ein Aspekt oft außen vor: die Logistik.
Wie komme ich zum Event? Wer passt in der Zwischenzeit auf mein Kind auf? Was, wenn es krank wird? Was, wenn ich stille?

Kinderbetreuung auf Events ist kein netter Zusatz. Sie ist in vielen Fällen die einzige Möglichkeit, dass Menschen mit Betreuungspflichten überhaupt teilnehmen können. Wir wundern uns über die Höhe Anteilnahme von Vätern auf Events? Nun ja - wir alle wissen, dass die Betreuung doch häufig in der Hand der Mütter liegt. Wir stecken mitten im Wandel dazu - aber wir müssen die Weichen richtig stellen. Ein Schlüssel dazu: Kinderbetreuung auf Events

Die Einladung im Oktober ist für mich also mehr als ein Kalendereintrag. Es ist ein Stück Selbstbestimmung. Ich darf präsent sein – nicht trotz meiner Mutterrolle, sondern gemeinsam mit ihr.

Warum Kinderbetreuung Events inklusiver macht

Noch immer wird Teilhabe an Fach-Events, Messen oder Konferenzen vor allem für Menschen ohne Kinder organisiert. Das zeigt sich nicht nur an den Uhrzeiten (After Work-Drinks um 20 Uhr...), sondern auch an den fehlenden Strukturen: Wickeltische? Fehlanzeige. Rückzugsräume? Selten. Kinderbetreuung? Meist nicht einmal mitgedacht.

Dabei ist der Effekt klar:

  • Frauen, insbesondere Mütter, fehlen bei entscheidenden Veranstaltungen.

  • Alleinerziehende bleiben außen vor.

  • Eltern in aktiver Care-Rolle müssen sich entscheiden: Kind oder Karriere?

Kinderbetreuung auf Events ist ein Hebel für mehr Diversität, neue Perspektiven und echte Inklusion. Sie sendet die Botschaft: „Du bist willkommen – mit allem, was zu deinem Leben dazugehört.“

Kinderbetreuung Events: So kann sie aussehen

Dabei braucht es gar nicht immer den großen Rundum-Service. Viele Formen von Kinderbetreuung auf Events lassen sich bereits mit überschaubarem Aufwand realisieren.
Eine Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit lokalen Tagespflegepersonen oder Kindertagesstätten, die stundenweise einspringen können. Auch mobile Betreuungsteams, die speziell auf Eventformate ausgerichtet sind, bieten flexible Lösungen. Manchmal genügt ein ruhiger Raum mit Spielsachen und qualifiziertem Personal, das die Kinder während der Veranstaltung liebevoll betreut.

In anderen Fällen kann es hilfreich sein, feste Betreuungszeiten – etwa während der Vorträge oder Paneldiskussionen – einzurichten. Entscheidend ist, dass die Betreuung professionell organisiert, sicher gestaltet und transparent kommuniziert wird. Denn wer sein Kind in fremde Hände gibt, braucht Vertrauen – und genau dieses Vertrauen entsteht durch Klarheit, Erfahrung und eine verlässliche Betreuungssituation.

Vorteile & Nachteile von Kinderbetreuung Events

Kinderbetreuung auf Events ist nicht nur ein Gewinn für die, die sie in Anspruch nehmen. Auch Veranstalter:innen und Unternehmen profitieren:

  • Mehr Teilnehmende – vor allem weibliche Fachkräfte und Führungskräfte

  • Höhere Verweildauer auf dem Event – weil niemand „zwischendurch los muss“

  • Stärkere Markenbindung – weil echte Vereinbarkeit Vertrauen schafft

  • Positiver Imagetransfer – als familienfreundlicher Arbeitgeber oder Eventanbieter

In einer Zeit, in der Employer Branding und Diversität zentrale Themen sind, ist Kinderbetreuung kein Kostenfaktor, sondern ein Wettbewerbsvorteil.

Die Schattenseite ist jedoch auch sehr schnell sichtbar. Warum greifen noch immer so wenige VeranstalterInnen auf Kinderbetreuung auf Events zurück?

  • Kostenfaktor: Viele Veranstalter:innen scheuen den organisatorischen Mehraufwand.

  • Haftungsfragen: Wer übernimmt die Verantwortung im Fall der Fälle?

  • „Das braucht doch keiner“-Mentalität: Weil bisher kaum jemand fragt, wird es nicht angeboten. Ein klassischer Teufelskreis.

Doch genau deshalb ist Sichtbarkeit so wichtig. Denn: Wer nie gesehen wird, wird nie mitgedacht. Wenn Eltern regelmäßig sichtbar machen, dass Kinderbetreuung ein Gamechanger ist, kann sich langfristig etwas bewegen.

Was ich mir wünsche – für Events der Zukunft

Ich wünsche mir, dass mein Erlebnis im Oktober kein Einzelfall bleibt. Dass Kinderbetreuung auf Events selbstverständlich wird – so selbstverständlich wie WLAN, vegane Snacks oder ein Mikrofon.

Ich wünsche mir Räume, in denen Eltern sich nicht entscheiden müssen – zwischen Karriere und Kind, Netzwerk und Nähe, Input und Intuition.

Ich wünsche mir, dass Veranstalter:innen sich trauen, Neues zu wagen. Dass sie sich trauen, Eltern mitzudenken. Und dass sie verstehen: Es lohnt sich.

Kinderbetreuung auf Events ist kein kleines Detail, sondern ein Schlüsselfaktor für Gleichberechtigung, Sichtbarkeit und echte Teilhabe.

Für mich persönlich bedeutet es: Ich kann im Oktober dabei sein. Ich kann mich zeigen. Ich kann beitragen.

Und ich hoffe, dass noch viele andere dieselbe Möglichkeit bekommen – weil VeranstalterInnen anfangen, Eltern mitzudenken.

Nicht irgendwann. Sondern jetzt.

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